Kein Ende in Sicht: Führung im New Normal

Seit acht Monaten hat uns das Coronavirus mittlerweile im Griff. Der zweite Lockdown droht und unbestritten werden wir auch 2021 nicht zum „normalen Leben“ zurückkehren können. Das wirkt sich schon jetzt stark darauf aus, wie wir arbeiten. Gerade Menschen in Führung und Verantwortung brauchen jetzt Stärkung!


Die Überstunden sind vielerorts abgebummelt, Kurzarbeit kann nicht endlos weitergeführt werden, Home Office und Remote Work stellt Unternehmen vor neue HerausforderungenEine langfristige Vision für die Zukunft her. 

Bei allen Veränderungsprozessen sollten wir die menschlichen Aspekte nicht vergessen. Der Trendforscher Franz Kühmayer sieht in Krisenzeiten einen Charaktertest für Beziehungsgestalter. Denn: „Wir merken uns ja nicht nur, wie wir durch harte Zeiten gegangen sind, sondern vor allem auch: Mit wem!Wer hält zusammen, zum Team, hat Vertrauen? Führungsmenschen sind gefordert, optimistisch zu bleiben und Mitarbeiter zu motivieren, gemeinsam die Zukunft zu gestalten.


„Wenn unsere Beschäftigten in einer Rolle und Lage sind, die es ihnen erlaubt, von zu Hause aus zu arbeiten, und sie für immer damit weitermachen wollen, werden wir das möglich machen.“ Das verkündete Twitter Mitte Mai. Für viele Unternehmen bedeutete dies jedoch auch massive technologische Neuerungen im Betriebsablauf. Förderungen von digitalen Transformationsvorhaben unterstützen dabei, Mitarbeiter machen mit: Entscheidend für den Erfolg ist, dass nicht die Unternehmensspitze diktiert, sondern dass Mitarbeiter - soweit möglich - selbst entscheiden können. Unternehmen sollten auf das Verantwortungsbewusstsein ihrer Mitarbeiter vertrauen. 


Genau dieses Miteinander und das gemeinsame Weiterdenken schafft eine solide Grundlage für eine gesunde und loyale Zusammenarbeit, selbst in Krisenzeiten. Ich bin dafür, Angestellte diese fundamentalen Entscheidungen einzubeziehen: Wem diese Freiheit zugestanden wird, liefert letzten Endes bessere Arbeitsergebnisse ab, weil er weiß, dass er sich auf das Vertrauen seines Arbeitgebers verlassen kannMitarbeiter, die glücklich und zufrieden mit ihrem Job sind, übernehmen nachweislich mehr Verantwortung und leisten bessere Arbeit.

Die Coronakrise hat uns in vielerlei Hinsicht gelehrt, dass Gewissheit ein Geschenk ist. Noch immer herrscht Unsicherheit in allen Lebensbereichen und auf absehbare Zeit ist kein Ende in Sicht. Unsicherheit verlangt jedem ein hohes Maß an Flexibilität ab. Für diese müssen Menschen in Führung und Verantwortung gestärkt werden, mit gezieltem Mentoring.


Was macht einen loyalen Führungsmenschen aus? Er fragt nach dem Wohlbefinden des Gegenübers – ganz egal, ob es sich um einen Kollegen, Kunden oder einen flüchtigen Kontakt handelt. Wir sind achtsamer geworden – nicht nur mit uns selbst, sondern mit unserem ganzen Umfeld. Wir gehen über Abteilungen und Unternehmensgrenzen hinaus, als Gesellschaft, bewusster miteinander um und bringen Respekt und Verständnis füreinander auf. Diese Form der Empathie sollte selbstverständlich sein, blieb in der Vergangenheit aber häufig auf der Strecke. Und sie darf mit dem (herbeigesehnten) Ende der Pandemie nicht wieder im Sande verlaufen. Lassen Sie Vertrauen, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Wertschätzung Ihre dauerhaften Begleiter bleiben – in der derzeitigen Situation und darüber hinaus!

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