Erfolgreiche Führung - eine Frage der Haltung

Betrachten wir den aktuellen Arbeitsethos, wird größtenteils der Einsatz der ganzen Persönlichkeit abverlangt und geht einher mit enormer Leistungsverdichtung, teilweise entgrenzten Arbeitszeiten und im besten Fall positiv erlebter Autonomie für den Einzelnen. Insbesondere in Zeiten von verschärften Corona-Rahmenbedingungen konterkariert diese aktiv eingeforderte Arbeitsmoral in vielen hierarchisch geführten Unternehmen frisch eingeführte neue Denk- und Arbeitsmodelle. Die Folge: Führungskräfte, insbesondere in der mittleren Führungsebene, stehen sowohl strukturell als auch mental an der Wand. 


Wo fängt die Arbeitswelt 4.0 an? Gerne wird von neuen Leitbildern, Führungswandel und Diversität als Grundbestandteile zukunftsgerechter Unternehmensführung gesprochen. Mehr noch, auf ihnen basiere zukünftig der wirtschaftliche Erfolg. Gleichzeitig erleben wir es beinahe täglich, dass alte Ansichten über Führung und Beschäftigung immer noch lebendig sind. Was daraus entsteht, sind massive Widersprüche in der gelebten Kultur vieler Organisationen. Kommen nun noch dezentrale und dadurch verzögerte bis verzerrte Arbeits- und Kommunikationsprozesse durch die Einhaltung von Pandemieregeln hinzu, verlieren viele Arbeitsteams ihren Zusammenhalt, ihre Verbundenheit zum Unternehmen.


Wie kann hier und heute also „besseres Führen“ gelingen?


In meinen Augen liegt das Erfolgsgeheimnis in Unternehmen ganz einfach in der gegenseitigen Zufriedenheit und Loyalität zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Und obwohl diese Fürsorgepflicht der Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter sogar im BGB §§ 617 und 619 geregelt ist, ist sie in vielen Unternehmen scheinbar abhandengekommen. Noch dazu müssen Führungskräfte oft erfahren, dass der Weg nach oben einsamer wird, kaum noch jemand positives Feedback an sie heranträgt und sie stattdessen vielfach in Problemherden ersticken. So müssen sie einerseits lernen, politisches Taktieren und Missgunst auszuhalten und auf der anderen Seite genau diese Selbstbeherrschung mit ihrer Fähigkeit zur Empathie bündeln, um als echte Führungspersönlichkeiten zu überzeugen und ihre Mitarbeiter für sich einzunehmen.


Bei meinen Untersuchungen zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung von Loyalität im Unternehmen ist herausgekommen, dass es insbesondere die innere Einstellung der Führungskraft ist, die die mentale Resilienz gegen äußere Stressfaktoren erhalten kann und sich zeitgleich positiv auf die Arbeitskultur auswirkt. Als Voraussetzung dafür sehe ich, dass Entscheider wissen müssen, über welche führungsrelevanten und sozialen Fähigkeiten sie verfügen, wer ihre Kollegen und Mitarbeiter sind und dass sie deren Wünsche und Bedürfnisse kennen, um so die richtigen Entscheidungen treffen und sicher in die Zukunft navigieren zu können.

Mein Buch habe ich geschrieben für Macher, die den Faktor Mensch im Unternehmen richtig verstehen und zum Einsatz bringen wollen, um zufriedener und wirtschaftlich erfolgreicher zu arbeiten. Denn ein Unternehmen, das einen soliden und beständigen Erfolg haben möchte, muss alles dafür tun, damit eine vertrauensvolle, respektvolle und loyale Arbeitsatmosphäre entsteht und erhalten bleibt.

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