Wer erwartet eine Arbeitgebermarke?

Kürzlich habe ich gelesen, dass VW im Nachgang des Diesel-Skandals rund die Hälfte der Bewerber verloren hat. Das halte ich für ein plakatives Beispiel, an dem sich zeigt, was eine Krise bewirken kann, wenn ein Unternehmen es verpasst, eine strategisch ausgearbeitete Arbeitgebermarke am Markt zu platzieren.

 

Auf die Frage, wer sich am meisten an einer Arbeitgebermarke orientiert, lässt sich in erster Linie mit den 18- bis 35-Jährigen antworten, die mit Marketing groß geworden sind. Das ist genau die Zielgruppe, die den Nachwuchs an Fachkräften, Studierenden und Auszubildenden ausmacht, und mit der Unternehmen ihre Zukunft absichern wollen.

Wir alle stellen fest, dass attraktive Gehälter, flexible Arbeitszeiten und Aufstiegschancen nicht mehr ausreichen, um bei der Jugend zu trumpfen. Unternehmerische Haltung zu zeigen und werteorientiert zu handeln ist heute mindestens ebenso wichtig.

 

Was bedeutet das für die Führungs- und Unternehmenskultur?

 

Gerade mit Nachhaltigkeitsmanagement können Unternehmen demonstrieren, dass sie sich ihrer Verantwortung stellen. Eine wertebasierte Unternehmenskultur kann Vorteile bei der Arbeitgeberattraktivität und der Mitarbeiterbindung bringen. Um sich von Wettbewerbern abzuheben, stärkt das Mitarbeiter-Commitment die internen Unternehmenswerte. Durch die unverwechselbare Unternehmensidentität wird über die Mitarbeiter ein authentisches Bild erzeugt, das auch nach außen dringt.

 

In aller Kürze: Was spricht für eine Arbeitgebermarke?

 

•    Mitarbeiter arbeiten in der Regel besser und sind motivierter, wenn sie sich mit den Unternehmenszielen, -werten und dem entsprechenden Handeln identifizieren.

•    Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmensstrategie wird die Produktivität der Mitarbeiter mittelfristig erhöhen und damit zum Unternehmenserfolg beitragen.

 

Fazit:

Mitarbeiter wollen für verantwortungsbewusste Unternehmen arbeiten
Eine werteorientierte Nachhaltigkeitsstrategie hat das Potenzial, eine Arbeitgebermarke entscheidend zu stärken und bei Mitarbeitern und potenziellen Bewerbern Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu schaffen. Nachhaltigkeit sollte deshalb in die Markenstrategie und in die Recruiting-Aktivitäten integriert und aktiv kommuniziert werden.

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