Stellen Sie sich mal vor, morgen ist Ihre halbe Belegschaft weg… dauerhaft.
Mehr als jeder zweite Deutsche (54%) ist offen für einen Jobwechsel oder bereits aktiv dabei, den Job zu wechseln. Bei den Jüngeren (18 bis 34 Jahre – grob gesagt die Generation Y) können sich sogar 3 von 4 Befragten vorstellen, 2019 den Job zu wechseln. Über alle Altersgruppen hinweg sind auch Arbeitnehmer mit Hochschulabschluss wechselbereiter als solche ohne Hochschulabschluss (63 Prozent).
Dies sind nur drei Befunde der Studie „Jobwechsel 2019“, für die „JobUFO“, ein Anbieter mobiler Bewerbungsprozesse, über 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland befragt hat. JobUFO-Geschäftsführer Thomas Paucker prognostiziert: Der Kampf um die besten Talente wird dieses Jahr nochmal an Schärfe zulegen, denn vor allem die jungen und gut ausgebildeten Arbeitnehmer sind nicht mehr so loyal ihrem Arbeitgeber gegenüber eingestellt und kennen gleichzeitig ihren Marktwert sehr genau.
Als Grund dafür gilt die Digitalisierung: Einerseits kommt man immer einfach an Informationen zu potenziellen neuen Stellen, andererseits sind die Digital Natives so gut qualifiziert, dass sie besonders wertvoll für jede Firma sind.
Die Loyalität zum Unternehmen lässt tendenziell immer mehr nach. So gut wie niemand der 18- bis 34-Jährigen wird heutzutage noch sein ganzes Leben in einem Betrieb verbringen. Die Generation Y ist allgemein betrachtet weit weniger loyal als vorherige Generationen.
Stattdessen wird das Leben flexibler, und so muss sich die Arbeit anpassen. Arbeit ist heute „nur noch“ ein Teil des Lebens und nicht mehr der übergeordnete Teil, über den man sich definiert. Vielmehr geht es heute darum, ein ausgeglichenes, glückliches Leben zu führen, das sich anpasst, wenn der Partner umzieht, wenn ein Kind kommt, oder man sich einem Projekt widmen möchte. Für viele Arbeitnehmer ist heute laut der Studie auch die Zahl der Urlaubstage entscheidender als das Gehalt.
Und: Bereits der Einstieg ins Unternehmen muss passen: 6 von 10 Befragten der Altersgruppe 18-34 findet Bewerbungsprozesse zu starr und zu wenig individuell gestaltet. 5 von 10 finden, dass Bewerbungsverfahren zu langsam und zu intransparent ablaufen. In der Folge hat jeder dritte Befragte der Generation Y schon mal einen Bewerbungsprozess abgebrochen, weil er ihm einfach zu umständlich war. 2 von 3 finden, dass man aus dem Bewerbungsverfahren ablesen kann, ob ein Unternehmen modern und gut geführt wird. JobUFO rät, dass ein Bewerbungsprozess maximal 30 Minuten dauern dürfe. Am besten sei ein zeitgemäßes Bewerbungsvideo geeignet, in dem man sich, sein Leben und seine Ambitionen kurz vorstellt. Das sei wesentlich aussagekräftiger als ein schier endloses, formales Anschreiben mit Lebenslauf, das am Ende ohnehin niemand liest und nicht authentisch wirkt.
Der Bewerber ist in Zeiten der Vollbeschäftigung bei weitem kein Bittsteller mehr. Diese Weisheit haben offenbar trotz Fachkräftemangel noch nicht alle Unternehmen verinnerlicht. Thomas Paucker von JobUFO resümiert: Engagierte Bewerber kann man nur gewinnen, wenn man sich als Unternehmen an den Bedürfnissen des Bewerbers orientiert. Dazu bedarf es, neben eines exzellent organisierten Bewerbungsprozesses, auch eines authentischen, empathischen Auftritts des Unternehmens.
Das sehe ich genauso! Wenn Sie die Anpassung Ihrer Bewerbungsverfahren auf der Agenda haben und bei der Ausgestaltung Hilfe benötigen, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!