Seit 2001 ermittelt der Gallup Engagement Index die Arbeitsplatzqualität und die emotionale Bindung der Mitarbeiter an ihr Unternehmen in Deutschland. Auch 2018 wurden wieder über 1.000 Personen zu ihrer Motivation am Arbeitsplatz befragt.
Die Ergebnisse fielen wie in den Vorjahren nicht gut für die Chefs aus: Nur 20% der (repräsentativ gewichteten) Teilnehmer fühlen sich dem eigenen Unternehmen emotional verbunden, nur 15% fühlen sich rundum wohl. Auf der anderen Seite machen über 70% der Befragten nur Dienst nach Vorschrift, einschließlich 15% derjenigen, die bereits innerlich gekündigt haben und nur mangels Alternativen im Unternehmen bleiben.
Dies führt Gallup vor allem auf drei Faktoren zurück: Vorgesetzte würden schlecht kommunizieren, es erfolge ein schlechter Umgang mit Fehlern und generell seien die Arbeitsbedingungen vielfach schlecht und entsprechen nicht den Vorstellungen der Mitarbeiter. Diese Unzufriedenheit führt dann dazu, dass sich Arbeitnehmer nicht mit Ihrer Firma identifizieren könnten, frustriert und weniger produktiv und häufiger krank seien und keine Innovationen hervorbrächten. Gallup kalkuliert, dass deutsche Unternehmen allein durch bessere Motivation der Arbeitnehmer durch ihre Vorgesetzten bis zu 103 Milliarden Euro mehr verdienen könnten.
Motivation wird durch exzellente Kommunikation erreicht. Führungskräfte sollten vielmehr Coach und Mentor sein, und nicht nur Leistung kontrollieren. Wenn die Motivation stimmt, schafft der Mitarbeiter zuverlässig mehr und braucht auch nicht mehr so engmaschig kontrolliert werden.
Heutzutage sind auch Angestellte Experten, sie folgen nicht mehr blind den Vorgaben des Chefs. Sie wollen gehört werden und sich einbringen, um so ein Teil der Firma zu sein. Das heißt: Vorgesetzte tun gut daran, ihr Team begeistern, es in Pläne einweihen, aufmerksam zuhören, vorgeschlagene Ideen ausprobieren, eigene Handlungs- und Entscheidungsspielräume einräumen, vielfältige und angemessene Aufgaben zuteilen – all das fördert die Motivation der Belegschaft.
Denn so wissen Sie, warum sie etwas tun und welchem übergeordneten Ziel sie folgen. Sie wissen ja schon: Arbeit soll Sinn stiften und man möchte sich mit ihr identifizieren können.
Was können Sie als Führungskraft also tun? Der Schlüssel ist die interne Kommunikation, mit der Ideen ebenso einfach von unten nach oben transportiert werden können wie andersherum. Ziele sind Transparenz, gesicherter Know-how-Transfer und verbesserter Austausch, um einerseits Kosten zu sparen und darüber hinaus ein Fundament für Innovationsmanagement zu legen. In Frage kommen insbesondere firmeninterne Anwendungen (Netzwerke, Foren, Wikis, Chats) und mobile Apps mit den gleichen Funktionen. Sie empowern Mitarbeiter, Ihren Gedanken unkompliziert Gehör zu verschaffen. Erfolgreich werden diese neuen Prozesse dann, wenn auch die Unternehmenskultur angepasst wird: Die Bereitschaft zum Change muss da sein.