Werte-Etablierung in fünf Schritten

Um Werte in einem Unternehmen zu etablieren, braucht es Konzentration auf die Strategie. Wir haben einen Fahrplan entwickelt,  mit dem sich die passenden Werte finden und so implementieren lassen, dass die verbundenen Gefühle mit klaren Handlungsaufforderungen aufgefangen werden.

1.    Schritt: Welcher Nutzen dient den Unternehmenszielen?

Jeder Kulturwandel benötigt Willenskraft, um die Auswirkungen auf die Rentabilität (schneller, einfacher, besser…) abzubilden und zu erreichen. Soll die Kundenwahrnehmung und Attraktivität des Unternehmens verstärkt oder soll die Innovationskraft ausgeprägt werden? Erst wenn der Nutzen den Aufwand übertrifft, entsteht der Wille, die Maßnahme umzusetzen.


2.    Schritt: Prozessabläufe klären

Die entstehenden Aufgaben müssen sinnvoll und effizient in die Arbeitsstruktur eingebunden werden: Wer übernimmt was im Prozess? Erfahrungsgemäß bewährt sich ein sechs- bis zehnköpfiges Projektteam, das sich aus Vertretern aus dem Management und verschiedener Fachbereiche zusammensetzt. Dazu kommen Repräsentanten für die Wertschöpfungskette. Später werden kleinere Arbeitsgruppen nachgeschaltet, die schlagkräftig die Prozessleads durchführen.


3.    Schritt: Schlüsselwerte

Das Projektteam identifiziert jene Schlüsselwerte, die für die gewünschten Effekte und den unternehmerischen Nutzen maximale Hebelkraft besitzen. In der Regel bewähren sich fünf bis acht Kernwerte.


4.    Schritt: Werteklärung

In den Sitzungen der Arbeitsgruppen wird definiert, was ein Schlüsselwert exakt bedeutet. Dabei ist es wichtig, sie auf konkrete Rollen oder Unternehmensbereiche runterzubrechen, am besten anhand von Beispielsituationen aus dem Geschäftsalltag, an denen exemplarisch erwünschte oder abzustellende Verhalten aufgezeigt werden. Die Ergebnisse werden in „Wertestatuten“dokumentiert.


5.    Schritt: Festigen und Kollektivieren

Das Projektteam entscheidet über die Liveschaltung der Wertestatuten. Einzelne Manager übernehmen Patenschaften zur Kontrolle des Fortschrittsmanagements. In jeder weiteren Teamsitzung werden Status und Fortschritt reflektiert weitere Maßnahmen zur Festigung und Kollektivierung der Wertestatuten beschlossen. Gerade in der Übergangsphase ist der Paradigmenwechsel oft schwer zu greifen. Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es erfahrungsgemäß ratsam, das traditionelle System eine Weile parallel zu fahren, bis in allen Ebenen Vertrauen ins neue Wertesystem aufgebaut ist.

 


In den HR laufen alle Fäden der Werteetablierung zusammen. Das Personalmanagement hat in diesem Prozess die Chance, seine Führungskompetenz Wirkung und Menschenkenntnis quer durchs Unternehmen weiterzuentwickeln.

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