Digitalisierung der Arbeitswelt - Deutsche bemerken kaum Veränderung

In Deutschland erkennen die wenigsten Arbeitnehmer eine Veränderung ihres Arbeitsalltags durch die Digitalisierung und neigen zur Selbstüberschätzung im Umgang mit technologischem Wandel, konstatiert eine Ende 2018 von Deloitte vorgestellte Studie. Befragt wurden 15.000 Beschäftigte in zehn europäischen Ländern zur Zukunft ihrer Arbeit, darunter 2.000 in Deutschland. Das Beratungsunternehmen fragt nun sogar provokant: „Ist die Digitalisierung nur ein Hype?“

 

Denn: Nur zwei Prozent der Befragten in Deutschland ziehen in Betracht, dass ihr Job im nächsten Jahrhundert komplett verschwindet und nur 18 Prozent sehen „erhebliche neue Anforderungen“ auf sich zukommen. Dementsprechend sehen viele Deutsche keine Notwendigkeit, sich mit dem Thema 'Lebenslanges Lernen' zu beschäftigen.

 

Deutsche Arbeitnehmer reagieren wesentlich gelassener auf die Herausforderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, als beispielsweise niederländische, französische, spanische oder italienische Beschäftigte. Hier schätzt man den Veränderungsdruck deutlich höher ein. Kommt das daher, dass Deutschland bei der technologischen Entwicklung einfach hinter den anderen Ländern hinterherhinkt?

 

Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland glauben zudem, dass ihre bisherigen Soft Skills ausreichen. Abgefragt wurden die Aspekte Teamwork, Kommunikation, IT-Kenntnisse, Problemlösungskompetenz, Lernfähigkeit, Fremdsprachen, technisches Fachwissen. Auch in Europa sieht es ähnlich aus: Hier hat jeder dritte noch keine Anstrengungen zum Erwerb von Soft Skills unternommen; 42 Prozent wüssten auch „gar nicht so genau“, wie sie das bewerkstelligen sollten.
 

Was ist den Deutschen besonders wichtig bei der Arbeitsmotivation und -zufriedenheit?


1.    Gehalt (88%)
2.    Sicherheit und Stabilität des Arbeitsplatzes (87%)
3.    Klare Definition von Verantwortlichkeiten (86%)
4.    Kompetente Führung (84%)
5.    Kollegen, Mitarbeiter, Kunden, Vorgesetzte, die mir Vertrauen schenken (83%)
6.    Den Sinn und Zweck meiner Tätigkeit zu sehen (83%)
7.    Klar definierte Ziele (77%)
8.    Etwas zu tun, das meinen persönlichen Werten entspricht (77%)
9.    Die Möglichkeit, meine Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern (74%)

 

 

Um Beschäftigte besser auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten, empfiehlt Deloitte:


•    Arbeitnehmer in Bezug auf technologischen Wandel wachzurütteln,
•    lebenslanges Lernen aktiv zu fördern, zum Wohl von Arbeitnehmer und Arbeitgeber, 
•    Motivation und Engagement nicht nur materiell zu steigern,
•    die Vorteile längerer Karrierewege zu nutzen,
•    alternative Karrieremodelle zu entwickeln.
 

Vorheriger

Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter darin unterstützen, ihr Potenzial voll zu entfalten?

Per Potenzialanalyse und einer Personalbilanz werden die Führungskräfte und Mitarbeiter in Unternehmen auf deren Stärke und Entwicklungschancen unters...
mehr erfahren
Nächstes

Wie Sie vermeiden, dass Ihr Wunschkandidat in letzter Minute vom Arbeitsvertrag abspringt

Es sah schon so gut aus, doch dann hat sich Ihr Bewerber aus dem Staub gemacht? Obwohl es Ihnen nicht allein so geht, ist hier dringender Handlungsbed...
mehr erfahren