Keine Zeit für Recherche: In den letzten Jahren sind in vielen Redaktionen aus Kostengründen hunderte Stellen gestrichen oder zu „freien Mitarbeitern“ umgewandelt worden. Zeitgleich nimmt für die verbliebenen Journalisten die Informationsflut durch das Internet ständig zu, ebenso die Zahl konkurrierender Amateur-Journalisten. Der Zeitdruck ist hoch: Jede Story muss blitzschnell online sein. Die Folge: Journalisten haben heute weniger Zeit denn je für eine gute Recherche. Und das ohne böse Absicht.
Was bedeutet das für Sie als Pressesprecher?
Es kommt hin und wieder vor, dass Journalisten Informationen von selbst ernannten Experten einfach übernehmen und so sogar Falschmeldungen Auftrieb verleihen. Behalten Sie im Hinterkopf: Als Pressesprecher stecken Sie vollkommen im Thema. Als Journalist müssen Sie sich in kürzester Zeit ständig in neue Themen hineindenken, Sie haben noch Dutzende andere Gedanken im Hinterkopf. Als Pressesprecher können Sie Falschinformationen - die sich ggf. negativ auf den Umsatz Ihrer Firma auswirken können - vorbeugen, indem Sie die Basis-Recherche für Journalisten bereits „vorkauen“.
Was gehört ins Factsheet?
In so genannten Factsheets fassen Sie übersichtlich, knapp und präzise alles Wichtige zu Ihrer Firma oder Ihrer Branche zusammen. Helfen Sie Journalisten, Zusammenhänge zu verstehen und einzuordnen: Erklären Sie so einfach wie möglich, gern auch anhand von bildhaften Vergleichen und Metaphern. Vermitteln Sie ihr Wissen auf eine verständliche Art und Weise. Zu simpel gibt es nicht! Das erspart auch eine Menge Rückfragen.
Meine Empfehlung: Jede weitgehend objektive Berichterstattung werden viele Journalisten dankbar aufgreifen und nutzen. Verweisen Sie auch auf renommierte Experten zum Thema sowie auf Links zu Untersuchungen und Studien. Falls der Journalist eine zu voreingenommene Berichterstattung ihrerseits befürchtet, kann er dort weiter recherchieren.