Bewusste Kündigungen verändern den Arbeitsmarkt

Vor einigen Tagen hat Luisa Neubauer sehr öffentlichkeitswirksam über Greenwashing in der deutschen Wirtschaft gesprochen. Deutschland leidet unter einer verzerrten Wahrnehmung, was Klimaschutz und Nachhaltigkeit angeht; Luisa Neubauer deckt die unsinnigen, Umwelt schädigenden Entscheidungen hinter den grünen Image-Parolen großer Konzerne auf und macht damit sichtbar, wofür der Großteil ihrer Generation steht: Wir müssen achtsamer werden und schonend mit unserer Erde umgehen, wenn wir unsere Lebensqualität beibehalten wollen.

 

Ein Wertekonflikt zwischen Wirtschaftswachstum und Ressourcenschutz

 

Ein Phänomen, das durch die Pandemie entstanden ist. Arbeitnehmende sind in dieser Zeit selbstbewusster und unabhängiger geworden. Auch spielen persönliche Werte und Bedürfnisse mittlerweile eine große Rolle für sie. Erfüllen Unternehmen diese nicht, wird reagiert. Kein Wunder also, dass sich daraus bereits ein neuer Trend entwickelt hat: Conscious Quitting.

 

UK und USA zeigen die messbare Entwicklung


Eine KPMG-Studie aus dem Januar und das 2023 Net Positive Employee Barometer belegen, dass Mitarbeitende britischer und amerikanischer Unternehmen kündigen, wenn ihre Werte nicht mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Dabei geht es ihnen vorrangig um Klima- und Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit sowie um gelebte Diversität.


Geteilte Werte mit Arbeitgebenden sind laut KPMG 82 Prozent der befragten Britinnen und Briten wichtig. Jede fünfte Person hat deshalb bereits ein Jobangebot abgelehnt, weil ihr die „Environment, Social and Governance“, kurz ESG-Maßnahmen des Unternehmens nicht reichen. Bei den 18- bis 24-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 30 Prozent.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam das Net Positive Employee Barometer: Die Mehrzahl der befragten 4.000 Mitarbeitenden aus dem UK und den USA ist unzufrieden mit dem nachhaltigen und sozialen Engagement ihrer Unternehmen. Ein Drittel von ihnen hat aus diesen Gründen bereits gekündigt. Auch weist diese Studie darauf hin, dass bewusste Kündigungen (= Conscious Quitting) in der Generation Z und bei den Millennials weit verbreitet ist.


Dieser Kündigungs-Trend erreicht Deutschland


Viele Gründe sprechen dafür, dass Conscious Quitting auch den deutschen Arbeitsmarkt erobert – die Aufmerksamkeit insbesondere für Umwelt- und Klimaschutz steigt, wie sich zum Beispiel in der Gefolgschaft von Luisa Neubauer’s Appellen bemerkbar macht. Dabei sorgen sich besonders junge Menschen darum, also genau jene Zielgruppe, die Unternehmen zur Nachwuchssicherung dringend einstellen möchten. Auch aktuelle Umfragen von Stepstone und der Europäischen Investitionsbank belegen, dass die Mehrheit junger Menschen hier die Übernahme von Verantwortung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf Unternehmensseite sucht.


Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage und der hohen Inflation gewinnt auch soziale Gerechtigkeit an Bedeutung. Diversität wird von deutschen Firmen zunehmend eingefordert – Mitarbeitende sind heute bereit, sich anderweitig umzusehen, wenn sie das Gefühl haben, dass der Auftrag des Unternehmens nicht mehr mit ihren persönlichen Werten übereinstimmt.


Werte müssen dauerhaft in der Unternehmenskultur verankert werden.


Um den bewussten Kündigungen vorzubeugen, sollten deutsche Firmen ESG- oder „Diversity, Equity and Inclusion“-Maßnahmen (DE&I-Maßnahmen) vorweisen können. Betriebe, die bereits viel in Richtung Zukunftssicherung tun, sollten überprüfen, ob ihre Transformation mit den Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden übereinstimmt.


Zur Einschätzung der Ausgangslage empfiehlt sich eine Umfrage unter den Mitarbeitenden (diese bietet auch loyalworks an), bei denen Werte zur gewünschten gesellschaftlichen Verantwortung abgefragt werden. So können zumindest die größten gemeinsamen Nenner identifiziert und daraus passende ESG- und/oder DEI-Aktivitäten entwickelt werden.

 

Coming soon: Ich bilde mich gerade zum INQA-Coach weiter, so dass ich Ihnen ab sofort auch direkt bei der Entwicklung Ihrer DE&I-Strategie unterstützen kann.


Nachhaltigkeit in der internen Kultur sicherstellen


Damit sich Mitarbeitende auch langfristig mit ihrem Unternehmen identifizieren können, sollten die abgefragten Werte in die Firmenkultur integriert werden. Dies schließt alle Organisationsebenen ein und empfiehlt sich, in die Führungsstrategie und die interne Personalentwicklung einfließen zu lassen. So werden Führungskräfte und die Teams erreicht und unter Berücksichtigung der Prozesse und der internen Kommunikation, des Employer-Branding sowie der Rekrutierung und dem Onboarding nachhaltig versorgt. Nur ganzheitlich werden Werte sichtbar, spürbar und jeden Tag gelebt und erlebt.


Binden Sie Ihre Mitarbeitenden aktiv ein


Kultur ist, was zwischen Menschen passiert; sie spiegelt sich in der internen Beziehungsqualität. Indem alle Unternehmensebenen in die Transformation einbezogen werden, spüren Mitarbeitende die motivierende, bindende Wirkung und ihnen wird bewusst, was sie und ihr Unternehmen bereits leisten. Damit sich Mitarbeitende in komplexe Themen und Prozesse rund um Klima- und Umweltschutz einbringen können, können Sie als Unternehmen Wissen vermitteln, Ihre Führungskräfte schulen und Unconscious-Bias-Trainings anbieten. Sehr wichtiger Effekt: So werden implizite Vorurteile abgebaut.
 

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